Korbinian Franck ist Weltmeister

Korbinian Franck ist Weltmeister

von Natascha Lindemann

Der Weltmeistertitel im Paraclimbing kommt in diesem Jahr mit Korbinian Franck nach Bad Feilnbach. Bei den Wettkämpfen an den Kletterwänden in Paris holte sich der 27-jährige Bad Feilnbacher die Goldmedaille. Groß ist die Freude bei Familie und Freunden, besonders aber beim Athleten selbst, der nicht damit rechnete, dass sein erster Titel ein Weltmeistertitel sein würde.

Seine Leidenschaft zum Klettern entdeckte Korbinian Franck im Alter von 13 Jahren beim Ferienprogramm der Bergwacht. Das Klettern war eine seiner Freizeitbeschäftigungen geworden, bis ein Unfall Anfang 2009 alles veränderte. Nach langer Zeit im Krankenhaus kämpfte sich der gelernte Forstwirt zurück ins Leben – ein Leben mit Handicap.

Zum Klettern kam er wieder über eine Zeitungsanzeige, die seine Mutter Betti entdeckte. Aus dem therapeutischen Klettern bei Natascha Lindemann wurden schließlich etliche Trainingsstunden an verschiedenen Kletterwänden in Rosenheim, München oder Regensburg. „Zwei- bis dreimal pro Woche bin ich schon beim Training“, verrät der Weltmeister.

Der Wettkampf

Sechs Minuten stehen jedem Wettkampfteilnehmer zu. Ziel ist es, in dieser vorgegebenen Zeit möglichst weit die Wand hochzuklettern. Mit seiner herausragenden Leistung setzte sich der Bad Feilnbacher vor seinen Teamkollegen Nils Helsper aus Deutschland und verwies Connor King aus den USA auf Platz drei. Stolz präsentierte er ein Video vom Klettern und von der Siegerehrung. Großer Applaus und die deutsche Nationalhymne begleiteten ihn auf seinem Weg zum obersten Platz des Siegerpodests.

Stützpunkt Inntal

Stolz ist der 27-jährige auch auf seinen Verein „Stützpunkt Inntal“, der vor kurzer Zeit gegründet wurde. „Für solche Aktivitäten wie unter anderem jetzt die Weltmeisterschaft brauchten wir einen Verein als Basis“, schildert Korbinian Franck. Durch ihn und durch die viele Arbeit und Motivation der Vorsitzenden Natascha Lindemann kam er auch zur Weltmeisterschaft Mitte September in Paris, bestens vorbereitet durch den Bundestrainer und die Trainer des Alpenvereins.

Zuhause angekommen wurde er von seiner Familie mit einem großen Schild „Servus Weldmoasda“ und einem weltmeisterlichen Kuchen begrüßt. Viele Gratulanten beglückwünschten ihn zu seinem großen Erfolg, auch per WhatsApp gingen viele Gratulationen ein. Auf die Frage, was denn der schönste Augenblick bei der Weltmeisterschaft war antwortet er: „Auf dem Siegerpodest zu stehen, auf die vielen Zuschauer zu blicken, die applaudieren und die Nationalhymne zu hören – das macht stolz“.

Und stolz kann er allemal sein. In diesem Sinne lieber Korbinian, schließen wir uns natürlich sehr gerne bei den Gratulaten an: Auch von uns herzlichen Glückwunsch zu dieser fantastischen Leistung und weiter viel Erfolg in der kommenden Saison 2017!