
18 Juni Arco 2017
Arco 2017
Wie immer? Fahr ma über‘n Brenner!
Inzwischen ist das Sportcamp in Arco ja fester Bestandteil im Jahresprogramm unserer Sektion. Und wie fahren wir? Natürlich über den Brenner. Doch dieses Jahr hat sich die Vorhut, bestehend aus Markus und Lutz, etwas anderes überlegt.
Zuerst Treffen in Innsbruck, um beim ÖAV Literatur zu kaufen. Dann am Abend bei der Sichtung der ÖAV Magazine eine Überraschung: Darin ein Bericht über unseren Sektions-Lawinenkurs in Innervillgraten – wir sind inzwischen also über die Grenzen hinaus bekannt!
Am nächsten Morgen frühe Abfahrt Richtung Brenner und dort mit dem MTB die Brennergrenzkammstraße – 1.000 Meter über dem Brennerpass. Eine wunderschöne, technisch nicht zu schwierige MTB-Tour mit fantastischen Ausblicken, tief runter auf die Brennerstraße, die man schon unzählige Male mit dem Auto hinter sich ließ – ein Hammer-Panorama. Man fährt mehrere Kilometer oben am Grenzkamm entlang, aber auch an den Spuren der Kriege, deren Bunker heute noch den Kamm säumen. Waren sie doch auch der Grund, warum die Wege gebaut wurden.
Diese Tour ist eine echte Empfehlung – also beim nächsten Mal: Macht einen Stop-Over am Brenner, um mit dem MTB einen Ausritt hoch zur Brennergrenzkammstraße zu wagen.
Unser Lager – direkt an der Sarca
Nach der Tour ging es ab zum Zeltplatz nach Arco und wie immer haben wir unseren exklusiven Camp Ground direkt am Wasser der Sarca bekommen – nur für uns. Im Laufe des Tages und der Nacht trudelten alle Teilnehmer ein – altbekannte Wiederholungstäter sowie Sportcamp-Neulinge. Schnell war der Platz von Zelten und Bussen gefüllt und das bekannte Kampenwand-Lagerfeeling stellte sich ein. Nachdem Markus‘ Kochequipment ausgepackt wurde, hat sich die Gruppe die ganzen Tage über unter seiner Regie mit Köstlichkeiten vom Grill und aus den Gusstöpfen versorgt – keiner blieb hungrig.
Fast schon gewohnte Routine: Am ersten Abend finden sich die Gruppen für die Aktivitäten des Aufenthalts zusammen. Dieses Jahr besonders stark: das Kletterteam.Doch auch ein MTB Team fand sich.
Monte Baldo, ein Naturparadies – mit Schiff und Liftunterstützung
Auch der Monte Baldo stand für dieses Jahr auf dem Programm – ist er doch bekannt für seine einzigartige endemische Blumenlandschaft. Und damit wir vom Gardasee auch noch etwas haben, ging es diesmal von Riva aus mit dem Schiff quer über den See auf die andere Uferseite. Dann schnell rein in die Drehgondeln und wieder raus an der Mittelstation, um den Weg zum Gipfel abzukürzen und um mehr Zeit im Blumenmeer verbringen zu können. Claudia ging mit der Kamera auf Blumensafari und ließ kein Motiv aus.
Oben am Monte Baldo ein einmaliger Rundumblick in alle Richtungen – der Gardasee zeigte sich mal wieder von seiner besten Seite. (Es soll auch die Mountainbikegruppe einen oder mehrere Versuche unternommen haben, auf den Monte Baldo zu gelangen – dies ist jedoch eine andere Geschichte …)
Und sonst so?
Unmöglich nach Arco zu fahren und nicht dem dort üblichen Powershopping zu verfallen. Man könnte sagen, täglich wurden Kampenwandler in Arco gesichtet, bevorzugt in Kletter- und Sportläden, gefolgt von abendlichen Neuerwerbungsvorführungen. Selbige lösten dann bei anderen wiederum einen Powershopping-Impuls aus …
Fast die ganze Gruppe erfreute sich am Künstler-Klettersteig bei Preore. Ein wunderschöner Steig mit sagenhaften Ausblicken, unterbrochen von witzigen und geistreichen Kunstwerken, gefertigt nach feinster Handwerksmanier – thematisch oft rund ums Klettern. Wenn ihr ihn noch nicht gemacht habt, geht ihn beim nächsten Besuch am Gardasee – er ist sehr kletter- und sehenswert!
Da unser Motto ja lautet: Alles kann, nichts muss – jeder wie er mag – legte der eine oder die andere auch mal einfach einen Relax Halb- oder Ganztag ein und genoss es zu entspannen. Es wurden auch ausgiebige Bade(versuche) in der Sarca unternommen – das Seepferdchen konnten wir jedoch für diese Versuche niemandem verleihen.
Mountainbiken am Monte Baldo, aber erst nachmittags
Für die Mountainbiker Bastian und Alexander begann die Tour am Hafen von Malcesine mit einem erzwungenen, ausgiebigen Pranzo. Mehrere Versuche scheiterten zuvor, die Räder vor 14:30 Uhr mit auf den Monte Baldo zu nehmen. Charme, technische Argumente und Mitleidssuche prallten an den Gondolieres einfach ab.
Endlich oben angekommen, mussten nur noch ein paar wenige hundert Höhenmeter zum Rifugio Graziani erklommen werden. Dort wartete der Einstieg zum 1.400 Jöhenmeter Super-Downhill-Singletrail hinab zum Lago di Loppio und weiter nach Torbole. Den Radlern bot sich ein unglaubliches Panorama des Etschtals und den dahinter liegenden Dolomiten, während auf einem sehr schmalen Pfand kleine Drops, Wurzelpassagen und dann auch noch flowige Kurven zu einem echten Freeridevergnügen wurden. Kleine Blessuren durch Fels, Dornen und Brennnesseln konnten das Grinsen zurück am Gardasee nicht schmälern.
Und was sagen die Kletterer?
Mittwoch, 14. Juni 2017, ein lauer Sommerabend, riesige Pizzen und ein gut gelaunter Haufen Kampenwandler – perfekter Auftakt also für das Sportcamp. Besser hätte der Start meiner Arco-Premiere mit der Sektion nicht laufen können.
Nach einem super Frühstück (ich sage nur: Joghurt mit frischen Erdbeeren!) fuhr die Klettertruppe zum Gebiet „Corno di Bo“ bei Torbole. Nachdem wir den an sich unkomplizierten Zustieg entlang einer Straße, die jedoch gerade von einem italienischen Filmteam in Beschlag genommen wurde, gemeistert hatten, erwartete uns endlich der Fels: Eine große geneigte Platte mit Reibungskletterei im leichten bis mittleren Schwierigkeitsbereich – von 3 A bis 5 C war alles dabei. So trainierten wir unsere Fußtechnik und hatten obendrein stets einen wunderbaren Ausblick auf den Gardasee. Dieser wurde natürlich auch gerne für die ein oder andere Abkühlung genutzt.
Beim gemeinsamen Abendessen am Campingplatz wurden die Erlebnisse mit den Mountainbikern und Klettersteiggehern ausgetauscht. Und weil ein paar noch nicht genug hatten, machten wir uns – quasi zum Abendspaziergang – zu fünft in der Dämmerung auf den Weg zum Colodri. Der einfache Klettersteig war schnell bezwungen, sodass bald die nächtliche Stimmung über den Lichtern von Arco am Gipfel genossen werden konnte. Mit Stirnlampen ging es den Wanderweg wieder zurück, ehe wir in unsere verdienten Zelte purzelten.
Am nächsten Tag ging es für die Kletterer an die Felsen von „L’orto“, direkt hinter Arco. Die Routen waren etwas schwieriger als am Vortag und boten neue Herausforderungen. Das Gebiet zeichnete sich durch weitestgehend griffigen Fels, viele schattige Bäume und wenig Trubel aus.
Diesen weiteren tollen Klettertag haben wir mit einer ausgiebigen Schnäppchenjagd und Powershopping in Arco gekrönt! Wo sonst gibt es eine so genial hohe Dichte an Kletter- und Bergsportläden?! So verausgabt genossen wir das wiederum feine Abendessen und später das gemütliche Beisammensitzen am Lagerfeuer.
Am letzten Tag fuhren wir alle gemeinsam nach Preore zum Künstler-Klettersteig. Der ist eine interessante Mischung aus Sportklettersteig (Schwierigkeit K3) und Kunstwerken, die an zahlreichen Stellen am Steig platziert sind. Die größte Herausforderung war neben dem Beurteilen der Kunst schließlich das Gruppenfoto am Drahtseil. Direkt am Fuße des Klettersteiges befindet sich zudem das Klettergebiet „Croz de le Niere“ und so ließen wir uns es nicht nehmen, zum Abschluss noch ein paar Routen zu klettern.
So schnell waren die Tage in Arco auch schon vorbei und nach dem Abendessen hieß es, die Zelte abbauen und Abschied nehmen. Aber ich bin mir sicher – wir kommen bald wieder!
Und 2018?
Eigentlich war alles wie immer und doch einzigartig und anders … Und nächstes Jahr?
Mal schauen, was wir machen werden – schon eine Idee Markus? Wer schon dabei war: Kommt wieder! Wer noch nicht dabei war: Schaut‘s doch mal vorbei!
Eure Sarah, Alex & Lutz