Tourenwochenende beim Großvenediger

Mit der Gruppe der Marteller Faschingswoche stand dieses Wochenende die Kürsinger Hütte auf dem Programm. Nach einem Tag für den Anstieg sollte es am Zweiten auf den Großvenediger gehen. Aber allein der Anstieg auf die Kürsinger Hütte war bereits eine beachtliche Strecke, zumindest für manche von uns. Dazu gleich mehr.

Um am Samstag nicht zu früh loszumüssen, sind wir bereits freitagabends nach Feierabend zu einer Pension in der Nähe des Starts gefahren. Das erlaubte uns dann in Neukirch ein großes Abendessen.

Da der Anstieg zur Hütte allein schon um die 20 km sind, von denen aufgrund der Schneelage auch 3 zu Fuß zurückzulegen waren, hatten wir bereits im Vorfeld geplant, mit dem Hüttentaxi, einer Raupe zu fahren. Diese sollte die Strecke mit Schnee bis zur Materialseilbahnstation überbrücken.

Am Treffpunkt gab es dann aber eine gute und schlechte Nachricht. Die Schlechte war, das die Raupe defekt ist. Die gute Nachricht, man kann uns mit Ski-Doo mitnehmen. So etwas fährt man nicht jeden Tag.

Der Platz dabei war natürlich beschränkt, aber zwei der Gruppe wollten ohnehin laufen. Wir sollten sie erst kurz vor dem Abendessen auf der Hütte wiedertreffen.

Auch wenn wir meinten, nach dem Ski Doo sollte es nicht mehr weit sein, war doch noch eine zeitintensive Strecke zu überwinden. Das Wetter war wie angekündigt jedoch nicht so optimal. Wenn es zwar auch gescheit hatte, war es trotzdem zu warm. Der neue Schnee war somit sehr nass und klebte an den Fellen. Da es in der Nacht jedoch noch mal kalt wurde, sorgte dieser Schnee uns am nächsten Tag noch mal für unfreude. Anders als wie beim Sommeranstieg, der über einen Klettersteig geht, müssen wir im Winter über den Gletschersee einmal, um den Berg herum und auf die Hütte aufzusteigen. Auch der See wird am nächsten Tag noch mal für eine Überraschung sorgen.

Die Hütte selbst war dafür fast leer. Aufgrund der Wettervorhersage wurden viele Plätze wohl storniert . Den als wir buchten, waren wir noch froh, überhaupt ins Lager zu kommen.

Der Nachmittag/ Abend konnte mit Spielen überbrückt werden. Der Wetterbericht für den nächsten Tag sah jedoch bereits schlecht aus. Die Sicht sollte zuziehen. Aber davon wollten wir uns den Abend nicht verderben lassen und wir wollten beim Frühstück entscheiden was wir tun.

Tag 2

Das Wetter in der Früh war noch vielversprechend. Daher war die Entscheidung, dass wir zumindest mal losgehen und dann bei Bedarf umdrehen, schnell gefasst. Das Wetter war gut, jedoch konnte man schon sehen, wie der Wind den Nebel um den Gipfel zog. Beim Blick auf den Gletscher wurde somit klar, das wir lieber einen Plan B entwerfen, anstelle zum Gletscher abzufahren und anzuseilen. Auf der linken Seite konnten wir einen Gipfel ausmachen, der sich als Bachmayr Spitze auf der Karte vorstellte. Ziemlich Steil zwar im Anstieg, dafür in der Theorie mit einer tollen Aussicht. Die Sicht aber wurde immer schlechter. Die Gipfelabfahrt hatte noch guten Schnee, aber je tiefer man kam, desto schlechter wurde er. Es war genug davon zwar da, aber der nasse Schnee von gestern war über Nacht angefroren und sehr schwer geworden.

Auf der Abfahrt konnten wir jedoch zumindest etwas Sightseeing mit einbauen:

In Richtung Tal war inzwischen jedoch keine Sicht mehr. Ein Foto davon wäre einfach weiß geworden. Entsprechend vorsichtig sind wir daher weiter abgefahren. Unten am See jedoch die angekündigte Überraschung. Die Eisfläche, über die unser Weg ging, war von Steinen eingeschlagen worden. Es musste eine Entscheidung getroffen werden: Links über den See gehen, Gefahr aber einzubrechen, oder schnellstmöglich rechts Vorbeizugklettern. Das Klettern sollte es werden. Nach der zweiten Umkletterten stelle, war vom Berg dann plötzlich ein Steinschlag zu hören. Mit voller Konzentration haben mussten wir versuchen, die Laufbahn eines Fußbalgroßen Steines vorherzusagen. Hätte das nicht geklappt, hätten auch unsere Helme nicht geholfen. Der Stein schlug im Freiraum zwischen den vorderen und hinteren der Gruppe ein weiteres Loch in die Eisdecke. Noch schneller haben wir dann den Gefahrenbereich entfernt.

Je tiefer wir gekommen sind, desto besser wurde auch die Sicht. Auf der Höhe der Seilbahn ging dann auch ein Weg los, der planiert, wie eine Piste war. Leider zwar mit vielen Gegenanstiegen, aber wir konnten schneller Strecke machen. Zumindest, solange, bis der Schnee plötzlich weg war. Dort, wo gestern noch gefühlt viel Schnee lag, war jetzt nur noch ein matschiger Weg. Mit dem Ski am Rucksack wurde somit die letzten KM zum Parkplatz zurückgelegt. Wir waren noch nie so froh, die Tourenskischuhe danach auszuziehen.

Auch wenn wir am Ende nicht auf dem Großvenediger waren, haben wir doch viel erlebt.